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AutorenbildAlexandre Igor KANICKI

EMIR REFIT - Die regulatorischen Änderungen, die bis April 2024 umgesetzt werden müssen

Aktualisiert: 28. Sept. 2024



Einleitung:


Mit dem Jahr 2024 vor der Tür werden die kommenden Monate entscheidend für die Marktakteure sein, die von den durch EMIR REFIT eingeführten Änderungen und der Meldung von Transaktionen auf Derivaten betroffen sind.



Die Dringlichkeit wird durch die bevorstehende Frist im April 2024 unterstrichen, die proaktive Maßnahmen erfordert.


Kontext:


Seit dem 12. Februar 2014 unterliegen die in Europa gehandelten Derivate, sei es an Börsen oder außerbörslich, den Meldepflichten gemäß EMIR. Im Laufe der Jahre haben sich diese Meldepflichten weiterentwickelt und verstärkt, um sich an die Änderungen in den technischen regulatorischen Standards, den technischen Durchführungsstandards, den Validierungsregeln und den Fragen und Antworten zur Umsetzung von EMIR anzupassen.


EMIR REFIT - Änderungen:


EMIR REFIT, das von der Europäischen Kommission am 7. Oktober 2022 verabschiedet wurde, führt neue regulatorische Standards ein, die ab dem 29. April 2024 anwendbar werden, nach einer Übergangszeit von 18 Monaten. Die überarbeiteten Meldepflichten erweitern die Anzahl der Datenfelder von 129 auf 203 und spiegeln die internationalen Richtlinien zu kritischen Datenelementen wider.


Technische Herausforderungen:


Obwohl EMIR REFIT das übergeordnete Ziel verfolgt, den Handel mit Derivaten sicherer und transparenter zu gestalten, kompliziert es die Meldung an zentrale Register.


Insbesondere wurden 77 neue Datenfelder hinzugefügt, 67 geändert und nur 3 entfernt, was die Daten der Gegenparteien und deren Verwaltung betrifft. Die Sicherheiten werden nun nach Typ, Richtung und Bewertung kategorisiert, was Anpassungen der Systemschnittstellen und Datenbanken erfordert.


Komplexere Melde-logik:


EMIR REFIT verfeinert das Feld „Art der Aktion“ und führt das Feld „Art des Ereignisses“ ein, um die Sichtbarkeit der Behörden auf bestehende Transaktionen zu verbessern. Dies fügt jedoch Komplexität zur Melde-logik hinzu, mit neun Aktionskategorien und zwölf Ereigniskategorien, die eine detaillierte Darstellung des Lebenszyklus eines Derivats bieten.


Meldeformat:


Um die Meldung zu standardisieren, verlangt EMIR REFIT die Verwendung des Formats ISO 20022 XML (siehe unseren Blogbeitrag zu diesem Thema) für die Übermittlung von Daten an zentrale Register. Obwohl dies darauf abzielt, die Datenqualität zu verbessern, stellt die Implementierung eine Herausforderung für die Einheiten dar, die derzeit das CSV-Format oder andere Formate verwenden.


Herausforderungen & Verfahren:


Die Regulierung erlaubt es kleinen nichtfinanziellen Gegenparteien (NFCs), die Meldpflichten an finanzielle Gegenparteien (FCs) zu delegieren. Für die FCs stärkt diese Option der einseitigen Meldung die Datenkontrolle und sichert Qualität und Compliance. Die bestehenden Meldesysteme der FCs müssen jedoch verstärkt werden, um individuelle Meldungen für jede Transaktionspartei zu ermöglichen, wenn die Meldung delegiert wird.


Verbesserung der Datenqualität:


Um die fehlenden Richtlinien zur Abstimmung zu beheben, zielt EMIR REFIT darauf ab, die „Abstimmungsquote“ durch eine obligatorische Abstimmung der gemeldeten Transaktionen zwischen FCs, den zentralen Registern der FCs und den zentralen Registern der Gegenparteien zu verbessern.


Neue Meldeelemente:


EMIR REFIT führt die Meldung von Derivaten mit Krypto-Assets unter der Kategorie „Rohstoffe“ ein, wobei Bitcoin und Ethereum betroffen sind.




Eindeutige Produktidentifikatoren (UPIs):


Alle Derivate müssen standardisierte UPIs haben, die von der ANNA DSB verwaltet werden, was Anpassungen und zusätzliche Anstrengungen auf dem Markt erfordert.


Rebalancierung der Gegenparteien:


Transaktionen, die mit der Portfoliokompression oder der Rebalancierung von Gegenparteien verbunden sind, müssen nun mit einer eindeutigen PTRR-Identifikation versehen sein, um die Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten, die vom PTRR-Dienstleister bereitgestellt wird.


Internationaler Einfluss und zukünftige Implikationen:


Schweizer Finanzinstitutionen, obwohl außerhalb der EU, können aufgrund ihrer Tochtergesellschaften betroffen sein. Eine legislative Überprüfung in der Schweiz könnte in Betracht gezogen werden, um sich an EMIR REFIT anzupassen und den Marktzugang sowie die Attraktivität sicherzustellen.


Fazit:


Mit dem bevorstehenden Termin im April 2024 wird die Navigation durch die Komplexitäten von EMIR REFIT dringend notwendig, wobei der Schwerpunkt auf der Anpassung der Systeme, der Verbesserung der Datenqualität und der Vorbereitung auf die kommenden regulatorischen Rahmenbedingungen im Handel mit Derivaten liegt.


Der Zeitpunkt zum Handeln ist jetzt.


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